Besi & Friends, veröffentlicht am 18.07.2023
Die Teilnehmer sammeln über 30.000 Eur Spendengelder bei inklusivem Charity-Event "12 Stunden Höhenmetersammeln am Hohler Buckel".
Am Sonntag, dem 16.07.2023 war es wieder soweit. Zum inzwischen 5. Mal seit 2017 fand die größte inklusive Charity-Veranstaltung der Rodgauer Besi&Friends-Stiftung „12 Stunden Höhenmetersammeln am Hohler Buckel“ statt. Bis zur letzten verfügbaren Starnummer ausverkauft, quälten sich 350 Radlerinnen und Radler zwischen 6 Uhr und 18 Uhr mit bester Laune und einem Lächeln im Gesicht die 15 km lange „Buckelstrecke“ zwischen Alzenau-Hörstein und Mömbris am Fuße des Spessarts hoch und runter - so oft sie konnten und wollten. Bei einer bis zu 8-prozentigen Steigung müssen pro Runde 360 Höhenmetern erklettert werden, um Spenden für Menschen mit teils schweren Autoimmun- und neurologischen Erkrankungen zu sammeln und diesen mehr Mobilität, Lebensqualität und Lebensfreude zu schenken.
Pünktlich um 6 Uhr morgens gaben die Bürgermeister der Stadt Alzenau, Herr Stephan Noll, und der Stadt Rodgau, Herr Max Breitenbach, den Startschuss. Zu dieser frühen Zeit waren bereits über 120 begeisterte Radler (ambitionierte Rennrad- und Mountainbikefahrer, Hobbyradler mit Tourenrädern, E-Bikefahrer etc.) mit und ohne Handicap vor Ort, um gemeinsam den „Buckel zu bezwingen“.
Bei der Veranstaltung handelt es sich um keinen Radsportwettbewerb. Es gibt nichts zu gewinnen. Im Gegenteil, die Teilnehmer spenden mit ihrem Startgeld und pro gefahrenem Höhenmeter - und erbringen dabei oder auch deswegen teilweise sportliche Leistungen, auf die so mancher Radsportprofi stolz wäre. Einer der Teilnehmer, Christoph Thiem vom Team Rheinhessen, schaffte in diesem Jahr als Einzelstarter die fast unglaubliche Anzahl von 21 „Hohler Buckel-Runden“. Das entspricht ca. 7560 Höhenmetern bei 315 Kilometern. Er wäre also fast auf den Gipfel des Mount Everest gefahren. Viele andere Teilnehmer schafften in der Gemeinschaft ein Vielfaches von dem, was sie jemals für möglich gehalten hätten.
Der organisatorische Rahmen kommt dem einer sportlichen Großveranstaltung sehr nahe. Alles wird monatelang akribisch durch den Stiftungsvorstand und seine engen Freunde und Verwandten unentgeltlich organisiert und vorbereitet. Ein ganz besonderer Dank gilt allen Helfern, die aus der ganzen Republik angereist waren, um an den Verpflegungsständen zu unterstützen oder beim Auf- und Abbau dabei zu sein. Es gibt eine Onlineanmeldung, die Möglichkeit virtuell teilzunehmen und professionelle Kilometer- und Höhenmessung über Transponder vor Ort. Vollgefüllte Starterbeutel und perfekte Sportlernahrung während der gesamten Zeit verdanken wir vielen unserer Sponsoren. Ausschilderung, Streckenposten und Sanitäter sorgen für die nötige Sicherheit. Sogar ein „Hohler Buckel Finisher“-Shirt, das jeder Teilnehmer für den guten Zweck erwerben konnte, wurde im Eigendesign entwickelt. Dies alles lässt schnell vergessen, dass dieser Einsatz rein ehrenamtlich erfolgt und niemand für seine Helferdienste bezahlt wird.
Denn es geht hier vor allem um das Gemeinschaftserlebnis und das Gemeinschaftsergebnis. Gemäß dem Stiftungsmotto „Der Starke hilft dem Schwächeren, gemeinsam können wir Berge versetzen“ waren um 18 Uhr 692.896 Höhenmeter aus 1.892 Runden und ca. 23.000 € auf der Spendenuhr, die am Start-Zielbereich auf einem Großbildfernseher immer aktuell verfolgbar war. Hinzu kommen noch die Einnahmen vom Essens- und Getränkestand, Spenden von Sponsoren und Erlöse aus der Möglichkeit, bereits 4 Wochen vorher virtuell über die von der Besi&Friends IT eigens entwickelten „Connected Plattform“ teilzunehmen, sodass die Stiftung von einem Gesamterlös von weit über 30.000€ ausgeht. Das ist ein absolutes Rekordergebnis in der Geschichte der Stiftung.
Es sind vor allem die unzähligen großen und kleinen „Heldengeschichten“, die die Veranstaltung zu einem für viele Teilnehmer unvergesslichen Erlebnis machen. Da ist zum Beispiel Oli aus Rodgau, der am Tag zuvor noch beim Aufbau half und auf Grund seiner Erkrankung noch gar nicht sicher sein konnte, ob er teilnehmen kann, um dann doch noch vor dem nächsten nötigen Krankenhausaufenthalt zehn Runden mit 3600 Höhenmetern zu erkämpfen oder Anette aus Troisdorf, der die Stiftung im Frühjahr ein E-Trike finanziert hat, und die seitdem fast jeden Tag mit ihren Hunden in der Natur ist. Anette kann ohne Rollator und fremde Hilfe nicht laufen und kam mit ihrer Schwester, um dabei zu sein. Oder Gerhard aus Obersontheim, der an Asthma leidet und seit Jahren stolz zu allen Veranstaltungen mit seinem von der Stiftung finanzierten E-Bike kommt, um an der Essenstheke zu bedienen und diesmal seinen ganz persönlichen Rekord von zwei Runden aufstellte. Oder Bettina aus Mömbris, die in jedem Jahr ein größeres Team anmeldet und 5-stellige Spendenbeiträge übergibt. In diesem Jahr waren sage und schreibe 23 Starterinnen und Starter vom ihrem Team SCHINOS dabei, die mit 182 Runden über 50.000 Höhenmeter beitrugen. Von solchen und vielen anderen Geschichten hört man, wenn man gemeinsam den Berg hochfährt oder bei leckerem Kaffee und Kuchen oder deftigem Leberkäse mal kurz rastet.
Andreas „Besi“ Beseler“, der Stiftungsgründer, der selbst MS hat und seit 25 Jahren durch extremes Radfahren dem Rollstuhl entflieht, hatte vor zehn Wochen einen schweren Radunfall mir Rippen- und Schlüsselbeinbruch. Trotzdem ließ er es sich selbstverständlich nicht nehmen, gemeinsam mit seinen vielen Freunden Runden zu drehen und überall Mut und gute Laune zu verbreiten.
Die Besi&Friends-Stiftung hilft dort, wo Krankenkassen und andere öffentliche soziale Einrichtungen an ihren Grenzen gekommen sind, und unterstützt Antragssteller bei der Anschaffung von behindertengerechten Autos, E-Trikes, Treppenliften und vielen anderen mobilitätserhaltenden Dingen. Im ersten Halbjahr des Jahres 2023 hat der Vorstand der Besi&Friends-Stiftung bereits über 70.000 € freigeben und damit mehr als doppelt so vielen Menschen helfen dürfen wie zuvor in einem ganzen Jahr. Der beim Hohler Buckel gesammelte Spendenerlös wird wie immer vollständig in diesen Zweck investiert werden. Weitere Anträge von Hilfebedürftigen gehen regelmäßig ein und werden nach Prüfung durch den Stiftungsvorstand schnell und flexibel bearbeitet und in Kürze freigegeben.
Dieses großartige Zwischenergebnis ist allen Stiftungsmitgliedern und Freunden Ansporn und Verpflichtung zugleich, in diesem Sinne noch lange weiterzumachen. Die nächsten Veranstaltungen laufen schon seit dieser Woche, weitere sind in Planung. Details dazu können unserer aktuellen Stiftungshomepage entnommen werden.